Kaliumiodid, Povidon-Iod - Lithiumsalze
Bei bis zu 42 % der Patienten entwickelt sich im Laufe einer länger dauernden Lithiumbehandlung eine klinische oder präklinische Hypothyreose. Lithium stört Synthese und Freisetzung von Schilddrüsenhormonen offenbar auf verschiedenen Wegen. Iodid kann in höheren Dosen die Synthese von Schilddrüsenhormonen reversibel hemmen.
Iod-Dosen über 1 mg/Tag: erhöhtes Risiko für Hypothyreose und Struma
Während einer gleichzeitigen Behandlung mit Lithiumverbindungen und Iod-Dosen über 1 mg/Tag ist das Risiko einer klinischen oder präklinischen Hypothyreose bzw. einer Struma erhöht. Eine hypothyreote Stoffwechsellage zeigt sich durch Müdigkeit, Schwäche, Obstipation, Kälteintoleranz und Gewichtszunahme sowie durch verminderte kognitive Leistungen und depressive Verstimmungen.
Die längerfristige oder grossflächige äusserliche Anwendung von Povidon-Iod ist während einer Lithiumbehandlung vorsichtshalber zu vermeiden, da grössere Mengen Iod absorbiert werden können.
Iodid-Dosen von mehr als einigen Hundert Mikrogramm sind zur Iodsubstitution in der Regel nicht erforderlich und sollen vermieden werden, ausgenommen zur Iodblockade der Schilddrüse durch einmalige Einnahme von etwa 100 mg Iod bei kerntechnischen Unfällen.
Während einer alleinigen Lithiumbehandlung soll etwa jährlich der Schilddrüsenhormonstatus (TSH, Levothyroxin, Liothyronin, TRH-Test) bestimmt werden.
In bestimmten Fällen Überwachung bzw. Anpassung nötig